Der amtierende Europameister Italien kehrt morgen im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz (18 Uhr/RTL, Magenta und hier im BILD-Liveticker) an den Ort der größten Triumphe zurück – ins Berliner Olympiastadion!
Hier holte die Squadra Azzurra zwei Goldmedaillen ihrer glorreichen Historie. 2006 gewann Italien das dramatische Finale gegen Frankreich 6:4 nach Elfmeterschießen. Und: 1936 wurde Italien in Berlin Olympiasieger nach einem 2:1-Endspielsieg nach Verlängerung gegen Österreich.
Berlin, Berlin – Italiener lieben die Magie von Berlin!
Italiener Nello di Martino (72), seit knapp 53 Jahren als Torwart-Trainer und Teamleiter bei Hertha BSC tätig, der Italiens Verband auf Deutschland-Touren immer helfend unterstützt, schwärmt: [–>„Dieses Stadion ist eine Macht, etwas Schöneres gibt es nicht – und es ist Italiens Wohlfühlort! Das Olympiastadion ist die Attraktion Nummer eins für alle Touristen in der Stadt und gleichzeitig eine Gedenkstätte in vielerlei Hinsicht. Alle meine italienischen Freunde führe ich zum Marathontor, wo die Steintafeln der Olympischen Spiele von 1936 stehen.“
Nello weiter: „Dieses Stadion hat eine Magie. Wenn wir hier die Schweiz besiegen, ist auch das Finale in Berlin am 14. Juli und die Titelverteidigung möglich.“
Nello wird natürlich auch Samstag im Olympiastadion dabei sein – immerhin ist er Italiens Glücksbringer auf der Mission EM-Titel!
Nello verrät: „Bei der WM 2006 in Deutschland war ich als TLO (Team Liaison Officer) Italiens hauptverantwortlich für die komplette Organisation (Hotels, Trainingsplätze, Transport, die Höhe des Rasens ect.). Am Ende gab es WM-Gold. Italiens letzter WM-Titel. 2004 war ich ebenfalls TLO bei der U21-EM in Deutschland. Am Ende gab es Gold – der letzte EM-Sieg der U21 Italiens.“
Damals hatte Nello richtige Verträge mit der Fifa und Uefa abgeschlossen. Diesmal hilft er nur ehrenamtlich: „Ich war einige Tage in Iserlohn im Mannschaftshotel und beim Training zu Besuch bei der Nationalelf, habe über meine Kontakte zu Eddy Boekamp (BVB-Nachwuchskoordinator, d. Red.) dabei geholfen, dass Dortmunds U17 (Deutscher Meister 2023/24 – d. Red.) als Sparringspartner im Training an vier Tagen zur Verfügung stand. Das war der Plan von Nationaltrainer Luciano Spalletti für die optimale Trainings-Vorbereitung.“
Beim Sieg gegen Albanien (2:1) war Nello im Dortmunder Stadion dabei, im zweiten Gruppenspiel in Gelsenkirchen musste Nello leider passen – Italien verlor 0:1 gegen Spanien durch ein Eigentor von Calafiori. Im dritten Spiel war Nello wieder mit Italiens Delegation in der Red Bull Arena – und das Glück kehrte zurück. Die Azzurri schossen gegen Kroatien in der 98. Minute das 1:1.
Herthas Nello di Martino gewann schon zwei Goldmedaillen mit Italien
Das Verrückte: Ohne diesen Treffer wäre Italien – wie sich erst zwei Tage später durch die letzten Gruppenspiele herausstellte – jetzt gar nicht mehr bei der EM im Achtelfinale dabei.
Nello grinst: „Ich kann meine Italiener also nicht alleine lassen! Auch vor dem entscheidenden Playoff-Spiel zur EM gegen die Ukraine in Leverkusen rief mich Italiens Generalsekretär Mauro Vladovic im letzten November an und sagte: ‘Nello, du musst unbedingt kommen!‘. Also habe ich mich in den Zug nach Leverkusen gesetzt und war beim 0:0 dabei. Die EM war geschafft. Danach bin ich wieder nach Hause gefahren. Wenn Italien ruft, bin ich immer da!“
Samstag kämpft Italien nun gegen die Schweiz um den Einzug ins Viertelfinale. Nello: „Ich bin natürlich im Berliner Olympiastadion als Italiens Glücksbringer dabei.“
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